Ohrmilben sind bei Hunden eher selten und kommen meist nur bei jungen Hunden vor. Die Ohrmilben siedeln sich in der Ohrmuschel und dem äußeren Gehörgang des Hundes an. Dort ernähren sie sich hauptsächlich von Hautzellen, Gewebeflüssigkeit, aber auch von Blut. Nachfolgend weitere Informationen zum Thema Ohrräude bzw. Ohrmilben beim Hund.
Woher kommen Ohrmilben beim Hund?
Wie bereits erwähnt, kommen Ohrmilben meist bei jungen Hunden vor, da diese von dem Muttertier auf die Welpen übertragen werden. Aber auch bei ausgewachsenen Hunden, kann eine Erkrankung vorkommen, indem sie direkten Kontakt zu erkrankten Hunden oder anderen erkrankten Tieren wie Katzen haben. Auch wenn sich Menschen nicht mit Ohrmilben infizieren können, dienen sie dennoch oft als Überträger. Die Milben setzen sich an Kleidung oder Gegenständen fest und gelangen so auf ihren eigentlichen Wirt, den Hund. Somit ist absolute Vorsicht geboten, wenn Sie mit einem infizierten Tier in Berührung kommen.
Wie gefährlich ist Ohrräude beim Hund?
Normalerweise tragen Hunde bei einer Erkrankung durch Ohrmilben keine Folgeschäden davon. Sollte die Behandlung jedoch erst zu spät erfolgen, können Ohrenentzündungen das Trommelfell so sehr beschädigen, dass die Folge davon Taubheit wäre. Auch kann die Entzündung vom Ohr bis in das Gehirn übergehen und diese Gehirnentzündung kann für den Hund tödlich enden. Jedoch sind diese Fälle eher selten.
Was sind die Ohrmilben Symptome?
Meist tritt bei einem Ohrmilbenbefall ein starker Juckreiz auf. Aufgrund des Juckreizes kratzen sich die Hunde vermehrt und schütteln häufig den Kopf. Durch das ständige Kratzen entstehen Ekzeme im Ohr oder an der Wange und eine Entzündung des äußeren Gehörganges oder bei starkem Befall, eine Mittel-/ Innenohrentzündung oder sogar eine Gehirnentzündung. Auch wird das Trommelfell sehr strapaziert und kann sogar durchbrochen werden. Durch die Ohrinfektion tritt häufig vermehrt schwarz-braunes Ohrenschmalz aus und im äußeren Gehörgang bildet sich eine Kruste. Neben dem Juckreiz schwillt auch das Ohr stark an und zeigt eine dunkle Rötung.
Welches Mittel gegen Ohrräude beim Hund?
Für die Behandlung der Ohrmilben eignet sich am besten ein Ohrenöl wie das „Ohrmilbenöl“ von AniForte. Dieses wird in Deutschland produziert und kann zum Beispiel bequem über Amazon gekauft werden. 20ml können bereits ab unter 20 € erworben werden. Das Ohrmilbenöl von AniForte ist ein reines Naturprodukt und bekämpft nicht nur die Milben, sondern lindert auch den nervigen Juckreiz. Das Produkt ist für Hunde, Katzen, Kleinnagetiere und auch empfindliche Ohren geeignet.
Durch den praktischen Tropf- und Spritzverschluss kann das Öl einfach in das Ohr des Hundes getropft werden. Anschließend leicht einmassieren. Bei kleinen Hunden sind 2-3 Tropfen pro Ohr und bei großen Hunden bis zu 5 Tropfen pro Ohr zu empfehlen. Die Behandlung sollte täglich für mindestens 1 Woche erfolgen. Vor der Behandlung sollte zuerst immer das Ohr vom ärgsten Schmutz befreit werden. Dafür sollte kein Wattestäbchen, sondern spezielle Wattepads für Hunde verwendet werden.
Wichtig ist, dass nicht nur das betroffene Tier, sondern auch alle anderen im Haushalt lebenden Tiere behandelt werden, damit eine Ausbreitung der Milben verhindert wird. Bei etwaigen Folgeinfektionen sollte beim Tierarzt ein Antibiotikum geholt werden. Aber nicht nur die Behandlung der Tiere reicht aus. Auch die Liegeplätze, Decken und Zubehöre wie Futternäpfe oder Bürsten sollten ausreichend gereinigt und desinfiziert werden, damit sich die Hunde nicht wieder mit Milben infizieren.
Was hilft gegen Ohrmilben beim Hund: Hausmittel?
Hausmittel sollten nur im Falle eines milden Befalls von Milben verwendet werden. Ideal wäre jedoch, wenn die Behandlung mit Hausmitteln zusätzlich zur medikamentösen Behandlung erfolgt. Anbei eine kleine Übersicht mit Hausmitteln, die man oft schon daheim hat.
Mandelöl als Hausmittel gegen Ohrmilben
Um die Wunden zu versorgen und die Krusten zu lösen, sollte mit einer Pipette warmes Wasser auf das Ohr des Hundes getropft werden. Durch das Wasser schüttelt der Hund automatisch den Kopf und die Krusten lösen sich langsam von selbst. Zu einer schnelleren Heilung sollte zusätzlich mit einem Wattepad ein wenig Mandelöl auf die Wunden aufgetragen werden.
Nasser Waschlappen
Um den Juckreiz zu lindern, reicht oftmals schon eine Kühlung aus. Dazu einfach einen Waschlappen nass machen und auf das Ohr des Hundes legen.
Ablenkung für das Haustier
Damit sich der Hund nicht weiter kratzt und somit verletzt, ist es wichtig ihn vom Juckreiz abzulenken. Dazu eignet sich oftmals nur ein kleiner Spaziergang oder kurze Spielereien.
Kokosöl gegen Ohrräude beim Hund
Kokosöl eignet sich nicht nur zur Bekämpfung von Milben, sondern ebenfalls auch für die Heilung der vorhandenen Wunden. Dazu einfach das Öl auf die betroffenen Stellen auftragen.
Lesetipp der Redaktion: Kokosöl gegen Ohrmilben beim Hund
Apfelessig gegen Milbenbefall
Der Apfelessig sollte auf keinen Fall pur auf die Haut oder auf offene Hautflächen aufgetragen werden. Am besten 1:1 mit Wasser mischen und mittels Sprühflasche den Hund besprühen. Apfelessig tötet die Milben zwar nur langsam ab, jedoch tötet er auch noch ungeschlüpfte Milben.
Neemöl gegen Milben beim Hund
Das Neemöl kann in der Apotheke gekauft werden. Einfach eine Tasse Wasser erhitzen, ein paar Tropfen Öl hineingeben und mit einer Sprühflasche das Ohr besprühen. Die Milben werden durch das Öl erstickt und die Wunden heilen schneller.
Tipp: Neemöl gegen Milben beim Haustier
Fazit Ohrräude bei Hunden bekämpfen
Um Ihrem Hund einen Milbenbefall zu ersparen, sollten gewisse Vorbeugungen unternommen werden. Eine regelmäßige Ohrenpflege mit weichen Tüchern oder Wattepads kann dabei sehr hilfreich sein. Auch sollten extrem lange Haare im Ohr gekürzt werden, da diese der ideale Nistplatz für Milben sind. Zusätzlich sollte der Schlafplatz und die Decken regelmäßig gesaugt und wenn möglich gewaschen werden (mindestens bei 60 °C). Aber auch Futternapf und Bürsten benötigen eine regelmäßige Reinigung. Sollten Sie eine selbstständige Behandlung zu Hause bevorzugen, sollte sie dennoch mit dem Tierarzt abgesprochen werden, damit Folgeerkrankungen ausgeschlossen werden können.
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