Jeder hat schon einmal den Ausdruck „räudiger Hund“ gehört. Bei Räude handelt es sich um eine ansteckende entzündliche Erkrankung der Haut. Diese wird durch den Befall von Milben ausgelöst. Doch was ist überhaupt Räude? Nachfolgend erfahren Sie die wichtigsten Dinge über Räudemilben.
Was sind Räudemilben
Milben zählen allesamt zur Unterklasse der Spinnentiere. Als solche besitzen sie vier Paare von Beinen. Die kleinsten sind nur 0,1 mm groß. Neben vegetarischen Milbenarten existieren Raubmilben, die in der Bekämpfung von Schädlingen herangezogen werden und solche, die sich von Aas oder abgestorbenem Gewebe ernähren. Zum Leidwesen anderer Organismen gibt es parasitär lebende Arten.
Unterschiedliche Milbenarten sind dabei in der Lage bei Haustieren eine Räude auszulösen. Dazu zählen unter anderem Grab- bzw. Krätzmilben, Ohrräude-Milben, Grasmilben und Haarbalgmilben.
So wie sich die Charakteristika der einzelnen Milben unterscheiden, ruft ein Befall spezifische Symptome hervor. Die Parasiten stellen eine eigene Gattung der Milben dar. Sie leben auf der Haut und in den oberen Schichten der Haut von Säugetieren. Dort legen sie die Eier ab und lösen so bei Tieren die sogenannte Sarcoptes-Räude aus.
Demodikose und Sarcoptes-Räude
Es gibt zwei Arten von Räude, die oftmals auftreten: Die Demodikose und die Sarcoptes-Räude.
In beiden Fällen wird eine Erkrankung durch winzig kleine Spinnentiere verursacht, die dem Haustier zusetzen. Durch den intensiven Drang sich zu kratzen, fügen sich viele Tiere unangenehme Hautverletzungen zu. Ein solcher parasitärer Befall kann auf andere Tiere und Menschen übertragen werden. Weil die Erkrankten stark darunter leiden, ist eine umgehende medikamentöse Behandlung unerlässlich.
Wen befallen Räudemilben
Räudemilben beim Hund fällt zahlreichen Menschen ein, wenn sie das Wort „Räude“ hören. Oftmals werden damit Tiere aus dem Ausland in Verbindung gebracht, was aber in den richtigen Zusammenhang gerückt werden muss.
Da Räude auch bei Arten von Wildtieren nachgewiesen wurde, ist es nicht überraschend, dass dort, wo sich Wildtiere aufhalten, auch Räudemilben angetroffen wurden. Der Mensch, ein Hund, eine Katze, ein Pferd, ein Schaf, Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen – alle und weitere Arten von Tieren können mit Räude infiziert werden.
Da solche Milben einige Zeit ohne Wirt überleben können, können sie sowohl mittels direktem als auch mittels indirektem Hautkontakt mit befallenen Lebewesen übertragen werden.
Für Lebewesen ist Räude eine sehr unangenehme Erkrankung verbunden mit ausgeprägtem Juckreiz der befallenen Hauptpartien. Auf Menschen übertragene Räudemilben können stark juckende Quaddeln auf der Oberfläche der Haut auslösen, ähnlich wie nach einem Mückenstich. In seltenen Fällen kann sich durch die Übertragung von Räudemilben auf den Menschen die gleiche Krankheit entwickeln.
Welche Symptome bringt ein Räudemilbenbefall mit sich
Zu den Symptomen der Räude zählen der Ausfall des Haars und Schuppen im Bereich der Augen, der Vorderbeine und des Mundwinkels. Auch rötliche Flecken auf der Hautoberfläche mit kahlen Stellen, auf der Nase, an den Zehen und über den Augen. Einige Arten von Milben bevorzugen bestimmte Körperbereiche des Wirtes. Sie leben nahezu ausschließlich im Ohr des Hundes und verursachen die lokal begrenzte Ohrräude.
Mit Räudemilben infizierte Hunde kratzen sich nahezu unaufhörlich. Das hängt damit zusammen, dass Räude einen starken Juckreiz auf der Hautoberfläche verursacht. Dieser entsteht durch eine allergische Reaktion auf die Milben und vor allem den Kot der Milben.
Eine Folge ist Ausfall der Haare. Zusätzlich kratzt der Hund die Haut blutig, was Entzündungen, Verkrustungen und eine Verdickung der Haut nach sich zieht. Unter Umständen kann es zu einer bakteriellen Infektion kommen. Die betroffenen Stellen wirken dunkel gefärbt. Sie sind verdickt und fühlen sich an wie die Haut eines Elefanten. An Räude erkrankte Tiere nehmen oftmals stark ab und werden durch das kontinuierliche Leiden aggressiv.
Räudemilben loswerden und bekämpfen
Allgemein helfen ein gutes Immunsystem, wenige Stresssituationen und eine gesunde Ernährung, um einer Ansteckung mit Milben entgegenzuwirken. Wenn der Körper über ein leistungsfähiges Abwehrsystem verfügt, dann bietet das eine gute Prävention, egal ob bei einem Menschen oder bei einem Tier.
Sollte doch eine Ansteckung erfolgt sein, so sollte sowohl bei Menschen als bei Tieren ein Arzt konsultiert werden. Durch die mikroskopische Untersuchung von Abschürfungen der Haut kann festgestellt werden, ob es sich um einen Befall mit Milben handelt und vor allem, welche Art von Milben auftreten. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um das richtige Mittel zu finden, um gegen die Milben vorzugehen.
Durch den Befall von Milben kommt es zu bakteriellen Infektionen der Hautoberfläche, sodass der Einsatz eines Antibiotikums erforderlich wird. Gegen den quälenden Juckreiz kann ergänzend Kortison gegeben werden.
Um die Milben zu vernichten, bedarf es je nach Art der Milben besonderer Medikamente, zum Beispiel Tabletten, verschiedene Salben und Lotionen. Zusätzlich ist es notwendig, dass die Umgebung entsprechend zu behandeln, also ein spezielles Spray zu verwenden und alles was waschbar ist mindestens mit 50° C zu waschen.
Wie beuge ich Räudemilben vor
Wer selbst über ein leistungsfähiges Immunsystem verfügt, kann die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung reduzieren, aber nicht vollständig vermeiden.
Zudem sollte der direkte Kontakt mit der Haut von Menschen und Tieren verhindert werden, die unter Räudemilben leiden. Bei der Behandlung von Mensch und Tier empfiehlt es sich, zur Vorsorge Einmalhandschuhe zu nutzen und diese sofort nach der Behandlung zu entsorgen.
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