Grabmilben rufen juckende und krustenbildende Reaktionen der Haut bei Menschen und Tieren hervor. Der Begriff Grabmilben hat allerdings nichts mit Beerdigungen oder Ähnlichem zu tun. Grabmilben graben mit den Mundwerkzeugen Gänge in Schichten der Epidermis, das ist die oberste Schicht der Haut, und leben dort. Das erklärt auch den Namen dieser Art von Milben.
Was sind Grabmilben
Grabmilben zählen zu den Acari, der Unterklasse der Milben und der Klasse der Arachnida, der Spinnentiere. Die Tiere verursachen bei allen Säugern, gleich ob Mensch oder Tier, deutlich sichtbare Reaktionen der Haut.
Die weiblichen Grabmilben zeigen eine ovale Form des Körpers und sind weniger als einen halben Millimeter breit und lang. Die männlichen Tiere bleiben hingegen klein. Nach der Paarung bohren die weiblichen Grabmilben Gänge in die Haut und legen im Laufe mehrerer Wochen bis zu 50 Eier. Über zwei bis drei Wochen hinweg folgen mehrere Entwicklungsstadien von der Larve über die Nymphe bis zum erwachsenen Tier in der Haut.
Woher kommen Grabmilben
Diese Art von Milben wird oftmals von Füchsen weitergegeben, denn diese dienen als wichtigster Wirt für die Milben. Spaziergänge durch einen Wald begünstigen einen Befall von Grabmilben. Die eigentliche Kontaminierung erfolgt aber nicht ausschließlich durch einen Kontakt mit einem befallenen Tier, auch durch Berührungen von Gegenständen der befallenen Tiere kann eine Ansteckung erfolgen.
Im Prinzip kann die Frage, wie man sich mit solchen Milben kontaminieren kann, folgendermaßen beantwortet werden:
- Vom Tier zum Menschen
- Vom Menschen zum Menschen
- Von Gegenständen zu Menschen und Tieren
Bei der Übertragung von einem Menschen zum anderen Mensch muss aber ein länger andauernder Körperkontakt vorkommen. Diese Milben können beim Spielen, beim Schlafen, im Zuge von Geschlechtsverkehr und der Körperpflege übertragen werden.
Wer kann von Grabmilben befallen werden
Grabmilben sind keine raschen Tiere, daher hängen sie sich an andere Lebewesen und lassen sich mit befördern. Ob sie wieder abspringen oder nicht, ist unterschiedlich.
Von ihnen können Tiere, aber auch Menschen befallen werden. Die häufig befallenen Tiere sind zum Beispiel die üblichen Haustiere wie der Hund, die Katze, Vögel, Meerschweinchen und andere. Natürlich sind auch frei lebende Tiere betroffen.
Tipp: Hausmittel gegen Milbenbefall
Symptome bei Grabmilbenbefall
Bei einem Befall von Grabmilben tritt in kurzer Zeit ein nahezu nicht zu ertragender Juckreiz auf. Die betroffenen Stellen der Haut bilden eine krustenähnliche Oberfläche. Anfangs zeigt sich der Befall an Ohren und Beinen. Zuletzt sind die Veränderungen der Haut auch an zusätzlichen Körperstellen zu sehen. Bei einem menschlichen Wirt ist die Erkrankung der Haut schnell zu sehen und leicht zu erkennen. Erkranken Tiere daran, so ist dies nicht immer einfach zu deuten. Intensives Kratzen ist ein gutes Indiz für den Befall durch Grabmilben.
Haben sich die Milben im Bereich der Ohren angesiedelt, so bilden sich an den befallenen Stellen offene und juckende Pusteln. Genauso oft findet man solche Quaddeln im Bereich der Augen und im Gesicht. Da die Haut an diesen Stellen empfindlich ist, spürt man die Erkrankung noch deutlicher.
Grabmilben loswerden und bekämpfen
Werden die Milben bei den Haustieren festgestellt, führt der erste Weg zum Tierarzt. Dieser verordnet meistens Tabletten, welche man in das Futter mischt, besondere Sprays oder Salben, oder er verabreicht dem Tier vor Ort Medikamente.
Eine weitere Lösungsmöglichkeit für die Bekämpfung von solchen Schädlingen sind Akarizide. Das sind Pestizide oder Biozide zur Bekämpfung von sämtlichen Arten von Milben. Häufig haben Sie auch eine abtötende Wirkung, vor allem auf beißende Insekten. Der optimale Weg zur Bekämpfung ist aber der Weg zum Arzt. Dieser wird beim Menschen besondere Salben oder Medikamente verordnen, damit die Milben so schnell wie möglich verschwinden.
Für den Menschen ist es wichtig als Vorbeugung keinen Kontakt mit dem Wirtstier zu haben, welches von den Milben befallen ist. Wenn Sie das Haustier pflegen wollen, dann verwenden Sie Handschuhe damit keine Übertragung erfolgen kann. Am besten schließen Sie alle Zimmertüren, damit Wäsche oder Bett nicht kontaminiert werden.
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Haben Sie den Verdacht, dass das Haustier von Grabmilben befallen ist, so sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Dieser verschreibt hilfreiche und wirkungsvolle Milbenshampoos sowie lindernde Hautpflegeprodukte.
In sehr schlimmen Fällen werden sogenannte Anti-Parasiten Medikamente benötigt. Je nach Schwere der Erkrankung liegt die Behandlungsdauer zwischen vier und acht Wochen.
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Grabmilben vorbeugen
Für Menschen ist Vorsicht und Achtung vor dem befallenen Wirtstier erforderlich. Im besten Fall vermeiden Sie den Kontakt zum Tier. Handelt es sich um das Haustier, so müssen Sie dieses entsprechend pflegen. Für diese Pflegemaßnahmen sollten Sie Handschuhe verwenden, damit keine Kontamination erfolgt.
Wer mehrere Haustiere besitzt, sollte auch dort den Kontakt vermeiden. Zudem sollten nun weitere Hygienemaßnahmen im Haushalt erfolgen, daher können auch bestimmte Desinfektionsmittel zur Anwendung kommen. Im besten Fall werden alle abwischbaren Gegenstände gesäubert.
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