Ohrmilben sind vorrangig bei Tieren verbreitet, können aber auch den Menschen befallen. Der Name der Ektoparasiten lässt bereits auf das bevorzugte Ansiedlungsgebiet schließen. Ähnlich wie beim Haustier befallen die Milben den äußeren Gehörgang und die Ohrmuschel. Vermischen sich Ohrenschmalz und die Ausscheidungen der Parasiten, bilden sich dicke, dunkle Krusten. Die Milben selbst sind aufgrund ihrer geringen Größe kaum erkennbar. Dieser Beitrag gibt Aufschluss darüber, wie Betroffene Ohrmilben bei Menschen erkennen und welche Mittel dagegen helfen.
Was sind Ohrmilben?
Ohrmilben (lateinisch: Otodectes cynotis) sind auch unter dem Namen Ohrzwang bekannt. Die Milbenart gehört zu den achtbeinigen Spinnentieren. Die Parasiten befallen vorrangig Hunde, Katzen und andere Tierarten. In seltenen Fällen stecken sich Menschen durch einen engen Kontakt bei dem erkrankten Tier an. Daher ist es wichtig, das Haustier mit geeigneten Mitteln zu behandeln:
- Selamectin
- Imidacloprid
- Moxidectin
Arzneien mit diesen Wirkstoffen verschreibt der Veterinär nach eingehender Diagnose.
Erhöhte Gefahr für eine Übertragung besteht, wenn sich Personen das Bett mit dem Haustier teilen oder sich Hund und Katze auf den Möbeln niederlassen. Über die Bettwäsche oder Sitzpolster gelangen die Parasiten an ihren neuen Wirt. Aber auch das Schmusen und Spielen begünstigt eine Infektion. Daher sollten Menschen darauf achten, dass sie nicht mit den Milben in Kontakt kommen. Eine gründliche Reinigung und Desinfektion verringern das Risiko für eine Infektion.
Besonders wohl fühlen sich die Spinnentiere im Bereich des äußeren Gehörgangs. Betroffen sind ein oder beide Ohren. Die Ektoparasiten ernähren sich von Körperflüssigkeiten und abgestorbenen Hautzellen. Durch deren Ausscheidungen bildet sich vermehrt Ohrenschmalz.
Der Befall des Menschen mit Ohrmilben verursacht starke Entzündungen, bei denen sich ein bröckliges, schwarz-braunes Sekret bildet. Optisch ähnelt die Masse Kaffeesatz. In seltenen Fällen breiten sich die Parasiten auf benachbarte Regionen aus und verursachen einen stark juckenden Ausschlag auf der Haut.
Ohrmilben bei Menschen – die Symptome
Ein deutliches Symptom für einen Befall des Menschen mit Ohrmilben sind dicke, dunkel gefärbte Krusten im äußeren Bereich des Gehörgangs sowie an der Ohrmuschel. Sie haben eine schwarz-braune Färbung und wirken krümelig. Die Verkrustungen bilden sich, wenn sich Ohrenschmalz und Ausscheidungen der Ektoparasiten vermischen.
Die Milben selbst sind nur wenige Millimeter groß. Sie erscheinen als winzige weiße Punkte. In den meisten Fällen zeigen sich neben den dunklen Krusten weitere Symptome, darunter:
- Rötungen rund ums Ohr
- Juckreiz
- Ohrreizungen
- starke Entzündungen im und am Ohr
Art und Schwere der Begleiterscheinungen unterscheiden sich von Fall zu Fall. Einige Betroffene berichten von einem unangenehmen Druck- oder Füllegefühl im Ohr. Zudem kann eine Ohrmilbenentzündung einen Tinnitus verursachen. Die Ohrgeräusche machen sich als Klingeln, Klopfen, Pfeifen oder Rauschen bemerkbar. Sie treten nach der erfolgreichen Behandlung der Ohrmilben nicht erneut auf, sofern keine dauerhafte Schädigung besteht.
Gut zu wissen: Ein Befall des Menschen mit Ohrmilben ist behandlungsbedürftig. Beim ersten Verdacht sollten Betroffene den HNO-Arzt aufsuchen, um die Ursachen der Symptome abzuklären. Unbehandelt können die Milben den Gehörgang dauerhaft schädigen und im schlimmsten Fall zu einen Hörverlust führen.
Ohrmilben bei Menschen behandeln
Ohrmilben sind hartnäckig. Sie überleben selbst unter widrigen Bedingungen mehrere Wochen. Mit der Zeit breiten sie sich auf die benachbarten Areale aus, wo sie einen Hautausschlag verursachen, der mit einem starken Juckreiz einhergeht. Innerhalb von drei Wochen bilden sich aus den Larven ausgewachsene Milben mit einer Lebenserwartung von bis zu zwei Monaten.
Besteht der Verdacht auf Ohrmilben beim Menschen, ist ein Besuch beim Hausarzt nötig. Dieser überweist seinen Patienten an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt, der das Ohrinnere mit geeigneten Instrumenten auf einen parasitären Befall untersucht. Er stellt die Diagnose, indem er das Ohrsekret mit Paraffinöl streckt und unter einem Mikroskop analysiert.
Ist die Ursache zweifelsfrei geklärt, schlägt der Mediziner geeignete Behandlungsmöglichkeiten vor. Zunächst initiiert er eine gründliche Reinigung der Ohren. Da sich Ohrmilben beim Menschen vorrangig von abgestorbenen Hautzellen, Ohrenschmalz und Ölen ernähren, ist es entscheidend, ihnen ihre Nahrungsgrundlage zu entziehen. Dazu spült der Arzt das Ohr mit einer Salzlösung und entfernt festsitzende Wachsansammlungen.
Um die Spinnentiere und deren Eier zuverlässig abzutöten, verschreibt der HNO-Arzt spezielle Ohrentropfen mit milbenabtötenden und entzündungshemmenden Wirkstoffen, darunter:
- Neomycin
- Gramicidin
- Nystatin
- Triamcinolonacetonid
Die Tropfen lindern die Infektion und den Juckreiz im Ohr. Als ergänzendes Hausmittel hat sich Essigsäure bewährt. Dazu tunken Nutzer ein Wattepad in Essigessenz und behandeln damit die betroffenen Bereiche. Bei einer Sekundärinfektion mit Bakterien kommen zusätzlich Antibiotika zum Einsatz.
Gut zu wissen: Ohrmilben sind beim Menschen und beim Tier dringend behandlungsbedürftig. Entdeckt der Ohrenarzt einen Befall, ist es entscheidend, Haustier und Herrchen gleichermaßen zu therapieren. Dabei ist es ratsam, den Haushalt gründlich zu reinigen und gemeinsam genutzte Bereiche zu desinfizieren. Anti-Milben-Sprays helfen dabei, die Ausbreitung der Parasiten einzudämmen.
Fazit
Zu den am weitesten verbreiteten Milbenarten gehören Grab-, Raub- und Hausstaubmilben. In seltenen Fällen stecken sich Menschen beim Haustier mit Ohrmilben an. Die Symptome ähneln einander. So geht der Befall mit dicken, schwarz-braunen Krusten am äußeren Gehörgang und der Ohrmuschel einher. Zudem tritt ein starker Juckreiz auf, der sich unbehandelt ausbreiten kann. Leiden Hund und Katze an einer Ohrräude, ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen. Dieser verschreibt ein Akarizid, um die Milben zuverlässig abzutöten. Damit sich diese nicht in der Wohnung ausbreiten oder auf den Menschen überspringen, ist eine gründliche Hygiene entscheidend. Hilfreich sind Milben-Umgebungssprays sowie spezielle Milbenstaubsauger, die einen Großteil der Milben in Matratzen, Polstermöbeln, Teppichen und Textilien vernichten.
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arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).
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