Hausstauballergie – Symptome, Ursachen und Hilfe

Die Nase läuft, die Augen tränen. Bei einer Erkältung verschwinden die lästigen Beschwerden nach rund einer Woche. Leiden Personen an einer Hausstaubmilbenallergie, treten diese schnupfenartigen Symptome das ganze Jahr über auf.

Für Betroffene bedeutet die Allergie abhängig von ihrer Intensität eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität. Bevor sie jedoch Maßnahmen gegen die umgangssprachlich Hausstauballergie genannte Erkrankung einleiten können, stellt ein Arzt die Diagnose.

Hausstauballergie – Allergie Nummer eins in Deutschland

Neben dem Feinstaub, der in der Luft schwebt, findet sich Sedimentationsstaub in jedem Zimmer. In einer 60 Quadratmeter großen Wohnung bilden sich pro Quadratmeter rund 6 mg Hausstaub am Tag.

Wo sich der Hausstaub befindet, ist die Hausstaubmilbe nicht weit. Die mikroskopisch kleinen Spinnentiere verursachen die Hausstauballergie. Zusammen mit der Pollenallergie gehört diese zu den in Deutschland häufig auftretenden Allergiearten.

Laut der 2008 herausgegebenen Publikation „Allergieforschung in Deutschland“ leiden 38 Prozent der Deutschen unter einer Allergie gegen die im Kot der Hausstaubmilben befindlichen Allergene.

Die Pollenallergie zählt in der Bundesrepublik zu den am weitesten verbreiteten Hypersensibilitäten. Allerdings beschränken sich die Beschwerden hierbei auf Frühling und Frühsommer. Daher gilt die Hausstauballergie aufgrund der ganzjährig auftretenden Symptomatik als Allergie Nummer eins in Deutschland.

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Symptome einer Hausstauballergie

Leiden Kinder oder Erwachsene an der Hausstaubmilbenallergie, treten die charakteristischen Symptome auf, sobald sie die Allergene einatmen. Zu den typischen Anzeichen zählen:

  • Niesen bei aufgewirbeltem Staub
  • Hustenreiz
  • Kratzen im Hals
  • Atemnot
  • verstopfte Nase
  • anhaltender Schnupfen
  • geschwollene Schleimhäute
  • Verschleimung der Lunge
  • gerötete, teils entzündete Augen (allergische Bindehautentzündung)
  • anhaltender Tränenfluss
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Ebenso verursacht die Allergie Kopfschmerzen sowie bei starker Ausprägung allergisches Asthma.

Seltener bringen Allergiepatienten die Hausstauballergie mit Hautreaktionen in Verbindung. Ähnlich wie eine durch Haarbalgmilben verursachte Demodikose führt die Allergie gegen Hausstaubmilben teils zu Juckreiz. Ebenso können sich ein Ausschlag mit Rötungen und Nesselfieber manifestieren.

Als Folge der allergischen Reaktionen treten bei Betroffenen Schlafprobleme auf. Laut einer 2017 veröffentlichten Studie verursachten die Allergiereaktionen bei einem Großteil der befragten Teilnehmer:

  • Einschlafprobleme
  • nächtliches Erwachen
  • Schnarchen

Knapp die Hälfte der befragten Erwachsenen klagte aufgrund der Allergiesymptome über eine allgemein schlechte Schlafqualität.

Die Ausprägung der typischen Anzeichen einer Hausstaubmilbenallergie scheint in den Wintermonaten zuzunehmen. Die Tiere vermehren sich zwischen Mai und Oktober. Sterben sie im Winter, befindet sich in vielen Wohnungen eine hohe Konzentration an Milbenkot. Durch die Heizungsluft gelangen die Allergene verstärkt in die Atemluft und lösen die Allergiesymptome aus.

Hausstauballergie Schlafprobleme
Bild: © phoenix021 / stock adobe

Hausstauballergie – welche Ursachen gibt es?

Anders als von Betroffenen oft vermutet, löst nicht allein der Hausstaub die allergischen Beschwerden aus. Auch die grundsätzlich für den Menschen ungefährlichen Hausstaubmilben bilden nur indirekt den Allergieauslöser.

Die Allergene, auf die der Körper der Hausstauballergiker reagiert, befinden sich im Kot der Milben. Eine 2016 veröffentlichte Studie konnte 24 HDM-Allergene nachweisen, bei denen es sich in der Mehrzahl um Verdauungsenzyme der Milben handelt. Zersetzen diese ihre Nahrung mit der Hilfe dieser Enzyme, gehen sie zusammen mit den Nahrungsrückständen in die Ausscheidungen über.

Trocknet der Milbenkot, fällt er auseinander. Bei den einzelnen Partikeln beschränkt sich die Größe im Schnitt auf 35 Mikrometer. Eine geringe Konzentration des Kots und der darin enthaltenen Verdauungsenzyme der Milben stellen für Menschen keine Gefahr dar. Allerdings können sich in einem Gramm Bettstaub bis zu 4.000 Hausstaubmilben befinden.

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Die Spinnentiere bevorzugen eine warme Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit. Sie tummeln sich hauptsächlich in menschlichen Betten, sodass Allergiesymptome nachts und nach dem Aufstehen an Intensität gewinnen.

Hausstauballergie behandeln – Möglichkeiten

Vermuten Personen, an einer Allergie gegen Hausstaubmilben zu leiden, suchen sie ihren Arzt auf. Nach einem Allergietest kann der Verdacht bestätigt oder verworfen werden. Liegt eine Hausstauballergie vor, wählen Betroffene zwischen verschiedenen Therapiemaßnahmen.

Sofern eine Hausstaubmilbenallergie keine Beschwerden hervorruft, bedarf sie keiner Behandlung. Leiden die Betroffenen an Symptomen, die ihnen das Leben schwer machen, sollten sie zunächst die Konzentration der Milben in der Wohnung verringern. Um Hausstaubmilben zu entfernen, helfen:

  • Encasings – engmaschige Zwischenbezüge für Matratze und Bettzeug
  • Waschen von Heimtextilien bei 60 bis 95 Grad Celsius
  • Waschen des Oberbetts alle vier bis sechs Wochen mit pulverförmigem Vollwaschmittel
  • Biozide in Form von Milbensprays
  • natürliche Milbenentferner mit Wirkstoffen wie Neemextrakt und Geraniol

Allerdings können die reizenden Anti-Milben-Wirkstoffe Allergiker ebenfalls gesundheitlich beeinträchtigen.

Treten Allergiesymptome stark oder chronisch auf, kommt als Behandlung die allergenspezifische Immuntherapie infrage. In Fachkreisen nennt sich diese Art Therapie Hyposensibilisierung. Patienten mit Hausstauballergie erhalten die Allergene gezielt zugeführt, um ihren Organismus zu desensibilisieren.

Um die Allergiebeschwerden zu lindern, kann der Arzt Allergikern Antihistaminika verschreiben. Eine weitere Behandlungsform besteht in der nasalen Verabreichung von topischen Glukokortikoiden.

Hausstauballergie – Tipps rund um den Haushalt

Neben den Versuchen, in der Wohnung vorhandene Hausstaubmilben zu bekämpfen bzw. abzutöten, empfiehlt es sich, ihrer Vermehrung vorzubeugen. Die Spinnentiere fühlen sich in warmen, feuchten Räumen wohl. So ergibt es Sinn, alle Zimmer einmal täglich für mindestens zehn Minuten zu lüften. Die Luftfeuchtigkeit hält eine gute Dämmung des Hauses niedrig. Reicht das nicht, kommen Luftentfeuchter infrage.

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Glatte Böden wischen die Bewohner ein- bis zweimal in der Woche nebelfeucht. Teppiche und Teppichboden saugen sie in diesem Zeitraum einmal. Dafür nutzen sie einen Staubsauger mit einem HEPA-Filter, den sie einmal im Jahr austauschen.

Hausstaubmilben siedeln sich mit Vorliebe in Plüschtieren an. Um sie regelmäßig abzutöten, empfiehlt es sich, die Spielzeuge bei 60 Grad Celsius in der Waschmaschine zu reinigen. Nicht waschbare Kuscheltiere legen Eltern für zwei Tage ins Tiefkühlfach, in denen Temperaturen unter -15 Grad Celsius herrschen.

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Fazit

Hausstaubmilben fühlen sich in Umgebungen mit einer Luftfeuchtigkeit von über 60 % und bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad besonders wohl. Dieses Milieu finden sie vorwiegend in Betten vor. Für Hausstauballergiker bedeuten die im Kot der Spinnentiere enthaltenen Allergene eine gesundheitliche Belastung. Sie lindern die Beschwerden, indem sie ihre Wohnung regelmäßig von den ungebetenen Mitbewohnern befreien.

 

 

 

Bild: © gstockstudio / stock adobe

Letzte Aktualisierung am 2024-11-26 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API | Der Preis ist möglicherweise inzwischen geändert worden und auf dieser Seite nicht mehr aktuell

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