Grasmilben im Bett erkennen & bekämpfen

Igitt, was krabbelt denn da auf der Matratze? Bewegt sich im Bett ein winziges Tierchen, schüttelt es den einen oder anderen vor Ekel. Dabei bemerken wir nicht, dass wir uns jede Nacht die Schlafstätte mit zahlreichen Hausstaubmilben teilen.

Allerdings sind Grasmilben im Bett deutlich seltener anzutreffen als ihre bevorzugt in menschlichen Behausungen lebenden Artgenossen. Die kleinen Spinnentiere, deren Name auch Herbstmilbe oder Erntemilbe lautet, kommen vorwiegend in freier Natur vor.

Was sind Grasmilben?

Der umgangssprachliche Name „Grasmilbe“ stiftet unter Laien schnell Verwirrung. Mit ihm kann die Herbstmilbe gemeint sein.

In der Biologie steht er jedoch für einen Pflanzensauger, zu dessen bevorzugten Nahrungsquellen Gräser und krautige Pflanzen gehören. Für den Menschen geht von diesem rund 0,6 bis 0,8 mm kleinen Insekt keine Gefahr aus.

Anders verhält es sich mit der Herbstmilbe. Hierbei handelt es sich um ein Spinnentier von bis zu 2 mm Größe, das sich durch seine intensive Rotfärbung auszeichnet. Aus dem ovalen Korpus des Insekts ragen acht lange Beine mit dichten Borsten hervor. Sie enden in jeweils zwei Krallen.

Die Larven sind mit rund 0,5 mm deutlich kürzer als die ausgewachsenen Milben. Sie besitzen sechs Beine und einen blassgelben bis orangeroten Körper. Bevorzugt ernähren sie sich von organischem Gewebe von Säugetieren – Blut, epitheliale Zellen und Lymphe.

Die Grasmilbenlarven sitzen in trockenem Gras und warten hier ähnlich wie Zecken auf ihre Wirte. Sie verbeißen sich vornehmlich in warme und dünne Hautstellen. Dabei gelangt ihr Speichelsekret in die Wunde, welches das Gewebe auflöst. Gleichzeitig hemmt das Sekret die Blutgerinnung des Wirts.

Dockt die Milbenlarve an einem Tier an, nimmt die Nahrungsaufnahme mehrere Tage in Anspruch. Am Menschen verbleibt der Parasit wenige Minuten oder Stunden.

Grasmilbe
Bild: © Mi St / stock adobe

Grasmilben im Bett – wie gelangen sie dorthin?

Im Gegensatz zur Hausstaubmilbe, die sich das menschliche Bett als Lebensraum aussucht, findet die Grasmilbe an dieser Umgebung weniger Gefallen. Sie gelangt nicht willentlich ins Haus. Beißt sie einen menschlichen oder tierischen Wirt, trägt dieser sie in die Wohnung.

Hat sich die Grasmilbenlarve satt getrunken, löst sie sich von ihrer Nahrungsquelle. Wenn das zufällig im Bett geschieht, bleibt sie zunächst auf der Matratze. Befällt die Herbstmilbe Hund oder Katze, gelangt sie auf diese Weise ins Tierkörbchen, aufs Sofa oder auf den Teppichboden. Im Haus sterben die Larven jedoch nach ein paar Stunden ab.

Seltener kommt es vor, dass die Grasmilbenlarve mehrere Tage in geschlossenen Räumen überlebt. In dieser Zeit kann sie sich jedoch den Menschen als neuen Wirt aussuchen. Zusammen mit ihm dringt sie ins menschliche Nachtlager ein.

Besonders zwischen Juli und Oktober sind Grasmilben in Deutschland verbreitet. Im Winter dringen die Tiere bis zu 90 cm tief in die Erde ein. Dementsprechend sind Bisse in dieser Jahreszeit nicht zu befürchten.

Grasmilben erkennen

Aufgrund ihrer geringen Größe fällt es schwer, Grasmilben im Bett oder in freier Natur mit bloßem Auge zu erkennen. Die ausgewachsenen Spinnentiere erreichen eine Breite von 0,85 mm. Im Larvenstadium sind die Milben durchschnittlich 0,2 mm breit und lang. An den sechs Beinen der Tiere befinden sich lange Dornen sowie Sinneshaare. Die Extremitäten enden in je drei Krallen.

Mit einer Lupe erkennen aufmerksame Personen die Grasmilben im Bett oder im Garten. Dabei sehen ihre Larven passend zu ihrer Gattung wie winzige Spinnen aus. Von diesen unterscheiden sie sich jedoch aufgrund der Größe und der intensiven Färbung. Charakteristisch ist ihr fünfeckiges Schild auf dem Rücken.

Nachdem sich eine Grasmilbe in der Haut verbissen hat, erkennen Betroffene an der entsprechenden Stelle eine Rötung. Den eigentlichen Biss bemerken sie in der Regel nicht. Erst 24 Stunden später treten die unangenehmen Folgeerscheinungen auf. Im entstehenden Knötchen identifizieren die Gebissenen mit einer Lupe die fressende Milbenlarve als winzigen roten Punkt.

Im Laufe der Zeit schwillt das Knötchen zu einem Bläschen an. In diesem sammelt sich Serum an. Rund um den Biss bilden sich rote Quaddeln, die stark jucken. Der unangenehme Juckreiz bleibt sieben bis 14 Tage bestehen und verführt zu heftigem Kratzen. Allerdings begünstigt dies durch das unvermeidliche Öffnen des Bläschens sekundäre Infektionen.

Die durch die Grasmilbe ausgelöste Hautreaktion nennt sich Trombidiose. In ihrer Intensität fällt sie bei Betroffenen unterschiedlich aus. Vorwiegend bei einem Erstbefall treten Quaddeln und Juckreiz stark ausgeprägt auf. Nach mehreren Bissen der Herbstmilbe sind manche Menschen desensibilisiert, sodass sich bei einem erneuten Milbenbiss keine Symptome manifestieren.

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Grasmilben bekämpfen – Möglichkeiten im Überblick

Bevor es daran geht, Grasmilben im Bett zu bekämpfen, versorgen Betroffene die Bisse der Spinnentiere. Um den Juckreiz zu lindern und das Risiko einer Sekundärinfektion durch Aufkratzen der Bissstelle zu vermeiden, helfen:

  • Gele, die den Juckreiz stillen
  • Desinfektion mit 70-prozentigem Alkohol
  • Antihistaminika
  • Kühlen mit Kühlpads
  • Duschen mit klarem Wasser
  • Cortisonhaltige Salben

Anschließend gilt es, die Grasmilben aus der Wohnung und dem Bett zu entfernen.

Hegen Wohnungsbesitzer den Verdacht eines Grasmilbenbefalls, nehmen sie Milbenspray zur Hand. Mit diesem besprühen sie Böden und Teppiche, auf denen sich die Milben aufhalten können. Obgleich diese in der Wohnung von selbst absterben, beschleunigen die Sprays den Prozess und können einem Zweitbefall vorbeugen.

Allerdings ist davon abzuraten, Milbenspray im Bett anzuwenden. Die Sprays reizen unter Umständen Atemwege und Haut. Um die Schädlinge von der Matratze oder aus dem Bettzeug zu entfernen, ziehen die Betroffenen zunächst ihr Bett ab. Bettwäsche sowie Laken waschen sie bei mindestens 60 Grad Celsius in der Waschmaschine.

Bevor das Bett einen neuen Bezug bekommt, saugen Wohnungsbesitzer die Matratze gründlich ab. Vorzugsweise benutzen sie dafür einen Staubsauger mit HEPA-Filter. Dieser hilft ebenfalls gegen Hausstaubmilben.

Um zu verhindern, dass Grasmilben auf der Kleidung in die Wohnung und besonders ins Bett gelangen, gilt es:

  • Gartenkleidung nicht in der Nähe des Bettes abzustreifen,
  • möglicherweise befallene Sachen bei 60 Grad Celsius zu waschen sowie
  • Schuhe zu desinfizieren oder mit einer insektiziden Lösung einzureiben.

Haustierbesitzer sollten ihre tierischen Lieblinge nach Freigängen auf Bissstellen von Herbst- und anderen Milben untersuchen und mögliche Bisse versorgen.

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Fazit

Ungebetene Grasmilben im Bett kommen durch ihren Wirt dorthin. Das Gute: In geschlossenen Räumen sind sie nicht überlebensfähig. Mit einer gründlichen Wohnungsreinigung sind die Herbstgrasmilben schnell verschwunden.

 

 

 

Bild: © Photographee.eu / stock adobe

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