Holzmilben sind besser bekannt als Grasmilben, da ihr bevorzugter Lebensraum trockene Wiesen sind. Dort warten sie darauf, dass Menschen, Hunde und andere Tiere sie von den Grashalmen abstreifen, um sich vom Zellsaft ihres Wirts zu nähren. Dieser Beitrag gibt Tipps, wie Betroffene einen Befall erkennen und diesem zukünftig mit einfachen Maßnahmen vorbeugen.
Was sind Holzmilben?
Holzmilben (lateinisch: Neotrombicula autumnalis) sind Spinnentiere, die zur Familie der Laufmilben gehören. Sie sind auch bekannt unter den Namen:
- Grasmilben
- Heulaus
- Erntemilben
- Herbstmilben
- Herbstgrasmilben
Ihr bevorzugter natürlicher Lebensraum sind Wiesen, Grünflächen und Felder. Mit bloßem Auge sind die Krabbeltiere kaum zu erkennen, da sie nur wenige Millimeter groß sind.
Die Ektoparasiten legen Wert auf eine trockene Umgebung. Sie leben im Boden, überwintern dort und vermehren sich bis zum Frühjahr. Bei warmem, sonnigem Wetter schlüpfen die Larven, die sich auf dem Moos, an niedrigen Pflanzen und an den Grashalmen festsetzen. Sie haben einen rundlichen Körper mit sechs Beinen und eine auffällige rot-orange Färbung. Ausgewachsene Holzmilben haben acht Beine.
Holzmilbenbisse beim Menschen – die Symptome
Gras- oder Holzmilben zeigen sich in den wärmeren Monaten des Jahres. Zwischen März und Oktober tummeln sich die 0,2 bis 0,3 mm großen Larven auf trockenen Wiesen oder im Heu. An den Spitzen der Grashalme lauern sie auf einen geeigneten Wirt. Laufen Menschen oder Tiere durchs Gras, streifen sie die Holzmilben ab. Die Bisse der Ektoparasiten hinterlassen dicht beieinanderliegende rote Pusteln und Quaddeln. Im Gegensatz zu Mückenstichen sind diese nicht erhaben.
In den folgenden Tagen zeigt sich ein zunehmender Juckreiz. Dieser entsteht durch die Freisetzung von Enzymen. Die Holzmilbe ernährt sich vom Zellsaft. Um an diesen zu gelangen, ritzt sie mit ihren scharfen, sichelförmigen Mundwerkzeugen in die Haut. Dabei injiziert sie ein Sekret, das die Haut des Wirts weicher macht.
Betroffen sind vorrangig feuchtwarme Körperstellen, an denen die Haut dünner ist, wie Kniekehlen und Knöchel. Häufig treten die Bisse an den Rändern von Unterwäsche, Socken oder am Hosenbund auf. Teilweise befallen die Ektoparasiten auch die Achselhöhlen, die Unterschenkel und den Bauchnabel.
Über mehrere Stunden saugen die Holzmilben Lymphe, Zellsaft oder Blut. Bevor sich erste rote Flecken und juckende Stellen beim Wirt zeigen, haben die Laufmilben den Körper bereits verlassen. Sie fallen zu Boden, graben sich dort ein und wachsen zu einer ausgewachsenen Grasmilbe heran.
Der Juckreiz nach einem Holzmilbenbiss hält deutlich länger an als bei einem Mückenstich. Er nimmt in den kommenden drei Tagen stetig zu. Erste Flecken und Schwellungen zeigen sich ca. 5 bis 36 Stunden nach dem Biss. Bis die Pusteln restlos verschwunden sind und sich die Haut regeneriert, kann es bis zu zwei Wochen dauern. Eine zügige Behandlung beschleunigt das Abklingen der Symptome.
Holzmilbenbisse behandeln
Um den Juckreiz schnell zu lindern, sollten Betroffene die Bissstellen desinfizieren und im Anschluss ein juckreizlinderndes Gel auftragen. Bewährt haben sich Salben mit Kortison sowie Antihistaminika, die allergische Reaktionen unterdrücken oder mindern können. Kühlende Umschläge mit schwarzem oder grünem Tee unterstützen die Behandlung. Zwiebelsaft, Salzwasser und Zitronensaft gehören ebenfalls zu den Hausmitteln.
Holzmilbenlarven übertragen keine ansteckenden Krankheiten. Allerdings sollten Betroffene dem Drang widerstehen, sich zu kratzen. Dringen Bakterien in die offenen Wunden ein, kann das zu einer Entzündung führen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Blutvergiftung (Sepsis). Bei starken Entzündungen, Bläschenbildung und einem allgemeinen Krankheitsgefühl sollten Betroffene einen Arzt konsultieren. Gleiches gilt bei Fieber oder länger andauernden Symptomen.
Holzmilbenbisse bei Tieren
Bei Tieren siedeln sich die Holzmilben zwischen den Pfoten, im Bereich der Nasen, rund um die Augen, an den Schenkelbeugen, am Bauch und an der Brust an. Bei Katzen zeigen sich die Bisse an der Schwanzspitze oder an den Ohrinnenseiten. Einen Befall erkennen Haustierbesitzer daran, dass sich das Tier häufiger ableckt oder kratzt. Gegen den Juckreiz helfen spezielle Salben vom Tierarzt. Die Übertragung an den Menschen ist nicht möglich, da die Ektoparasiten bereits den Wirt verlassen haben, wenn die ersten Symptome auftreten.
Die Milbenprobe im Garten
Holzmilben im Rasen erkennen Gartenbesitzer mit einem einfachen Test. Dazu ziehen sie ein weißes Tuch durch Gras oder legen ein Stück Papier an einer sonnenexponierten Stelle aus. Die Larven zeigen sich in Form von winzigen orange-roten Punkten. Ratsam ist es, die Milbenprobe an unterschiedlichen Stellen im Garten zu wiederholen, da sich die Spinnentiere nur auf einer kleinen Fläche ansiedeln.
Holzmilben vorbeugen
Um sich vor den Larven der Holzmilbe zu schützen, empfehlen sich diese Vorkehrungen:
- Nicht barfuß über den Rasen oder trockene Wiesen laufen.
- Im Freien geschlossenes Schuhwerk und lange Hosen tragen. Dabei möglichst die Hosenbeine in die Socken stecken, da die Ektoparasiten an den Beinen hochlaufen oder die Knöchel befallen.
- Ein paar Tropfen Teebaumöl mit der Bodylotion oder der Creme vermengen und die Haut damit einreiben. Das Öl wirkt abschreckend auf Holzmilben.
- Insektensprays können einen Befall durch Grasmilben abwehren.
- Haustiere nach dem Spaziergang auf Schädlinge kontrollieren.
- Im eigenen Garten ist es ratsam, den Rasen regelmäßig zu mähen. Damit sich die Spinnentiere nicht im Heu vermehren, sollten Gartenbesitzer den Rasenschnitt sicher in der Biotonne statt im Kompost entsorgen.
- Im Frühjahr erschwert das Vertikutieren die Ansiedlung von Holzmilben auf bemoosten Flächen.
- Holzmilben mögen keine Feuchtigkeit. Durch das Wässern des Rasens bleiben die Flächen feucht. Die Spinnentiere ziehen sich zurück in den Boden.
- Während der Gartenarbeit Arme und Beine bedecken. Die Hände mit Handschuhen schützen.
- Nach der Arbeit duschen und die Kleidung in die Wäsche geben, um die Holzmilben nicht mit nach Hause zu nehmen.
- Grasmilbeninsektizide können dabei helfen, die Holzmilben loszuwerden. Diese spritzen Gärtner großzügig auf den Rasen. Allerdings erreichen sie mit den Mitteln nur die Oberfläche. Larven im Boden bleiben davon unberührt.
Gut zu wissen:
Holzmilben verbreiten sich nicht nur im Freien. Sie können auch Matratzen, Textilien und Bettwaren befallen, wenn der Wirt sie in die Wohnung trägt. Bei einem Verdacht ist es ratsam, Kleidung, Handtücher, Kuscheltiere und Bettwäsche bei mindestens 60° C zu waschen oder einen Tag lang in den Tiefkühlschrank zu legen. Spezielle Milbensauger entfernen die Ektoparasiten von Flächen. Ein Dampfreiniger befreit Teppiche und Matratzen von Milben.
Fazit
Holzmilben äußern sich bei Menschen und Tieren durch Pusteln, die mit einem starken Juckreiz einhergehen. Ein einfaches Hausmittel, um die Bisswunden der Larven zu behandeln und ihnen gleichzeitig vorzubeugen, ist ein selbst angemischtes Anti-Milben-Spray. Es besteht aus mit etwas Wasser verdünntem Apfelessig und eignet sich zum Aufsprühen auf die Haut. Beim Tier geben Haustierbesitzer die Lösung entgegen der Wuchsrichtung ins Fell und massieren sie in die Haut ein. Das vertreibt die Grasmilben. Gleichzeitig kühlt und beruhigt das Mittel die Haut.
Bild: © Fabienne / stock adobe
arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).
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